Die sieben Gesichter unserer Gemeinschaft:
Meine Freunde sagen seit Jahren zu mir, ich soll mich ändern. Meine Frau nickte dazu. Jeder sagte immer wieder, ich solle mich ändern.
Ich pflichtete ihnen bei, und ich wollte mich ändern, aber ich brachte es nicht fertig, so sehr ich mich auch bemühte. Dann sagte eines Tages meine Frau zu mir:
„Ändere dich nicht, bleib wie du bist. Es ist wirklich nicht wichtig, ob du dich änderst oder nicht. Ich liebe dich so wie du bist. So ist es nun einmal.“
Diese Worte klangen wie Musik in meinen Ohren:
„Ändere dich nicht, ändere dich nicht … ich liebe dich.“
Und ich entspannte mich, ich wurde lebendig, und Wunder über Wunder, ich änderte mich! Jetzt weiß ich, dass ich mich nicht wirklich ändern konnte, bis ich jemand fand, der mich liebte, ob ich mich nun änderte oder nicht.
nach Anthony de Mello
Eine wichtige Erkenntnis des WE ist die Einmaligkeit jedes Menschen. Das prägt auch unsere Beziehungen. In der Zeit von Verliebt-Sein und Romanze fühlen wir uns angezogen von unserer Unterschiedlichkeit.
Später im „Alltag“, in einer Familie mit Kindern, kann sie belasten. Zum Geschenk, das die Beziehung wachsen lässt, wird sie, wenn wir den Partner so annehmen, wie er ist und ihn nicht permanent ändern wollen. Das müssen wir uns immer wieder bewusst machen und erkennen.
Lieben ist eine Entscheidung
So wie in der Paarbeziehung ist es auch mit den Beziehungen in einer größeren Gemeinschaft. Wenn wir achtsam miteinander umgehen, werden wir Achtung erfahren. Wir können unsere Talente einbringen und uns dadurch gemeinsam weiterentwickeln:
Gemeinschaft entsteht, lädt ein, hat Ausstrahlung und wächst.
Brunhild und Herbert
Dialogfragen
Mit den folgenden Fragen möchten wir euch zum liebevollen Austausch anregen:
Unsere Unterschiedlichkeit annehmen
- Wo habe ich in den letzten Tagen unsere Unterschiedlichkeit besonders empfunden? Wfim?
- Wo hat mir dein Verhalten besonders gut getan? Wfim?
- Wann sind unsere Unterschiedlichkeiten immer wieder Stolpersteine in unserer Beziehung? Wfim, wenn ich das erlebe?
- Mit unserer Unterschiedlichkeit liebevoll umgehen; wann ist mir das gelungen? Habe ich dir das mitge teilt und wfim?
- Wie geht es mir, wenn ich erlebe, dass ich dich so annehmen kann, wie du bist? Wfim?
- Wfim, wenn ich spüre, dass
– du mich nicht annehmen kannst?
– ich dich nicht annehmen kann? - Ich kann dich so nicht annehmen – was hilft mir in einer solchen Situation und wfim?
- Wie erlebe ich die Unterschiedlichkeiten von Paaren in der Dialoggruppe/Gemeinschaft?
Gemeinsam wachsen
- In welchen Bereichen unseres Lebens kann ich mit dir wachsen? Wie geht es mir, wenn ich das erkenne?
- Wo hat uns unsere Unterschiedlichkeit neues Leben geschenkt und wie hat sich das auf unsere Beziehung ausgewirkt? Wfim?
- Unser gemeinsames Leben ist von Höhen und Tiefen geprägt. Wie hilft mir dein Verhalten am besten aus einem Tief? Wfim?
- Wo konnte ich durch dich mit dir wachsen? Wfim?
- Durch dein Zutrauen hast du in mir neues Leben geweckt. Wie geht es mir, wenn ich dir das mitteile?
- In unserer Gemeinschaft, in der wir uns angenommen fühlen, können sich auch unsere Talente entfalten. Wie erlebe ich das in unserer Beziehung und wfim dabei?
- Unser beider Unterschiedlichkeit kann ein Geschenk für die Gemeinschaft sein. Wfim, wenn ich daran denke und in eine Verantwortung gerufen werde?
- Was bedeutet es für mich, Priester bei ME zu sein? Wfim?
- Welche Kraft wächst für mich als Priester im Austausch mit Paaren in der Gemeinschaft?