Trudi und Karl Lux schreiben uns folgendes:
Für das Zeitungsteamtreffen hatten wir den Auftrag, den Impuls „Liebesbrief“ zu leiten.
Das war die Herausforderung schlechthin, denn das Zeitungsteam setzt sich sozusagen aus lauter „alten Hasen“ zusammen, die ja wohl alles über den Liebesbrief bei ME wissen.
Hermann regte an, uns die einzelnen Paare des Zeitungsteams vor Augen zu halten und zu überlegen, wie wir uns mit diesen Menschen gemeinsam dem Thema nähern könnten. So haben wir schlicht einige Fragen gestellt:
- Was denke ich wenn ich „Liebesbrief“ höre?
- Was fühle ich, wenn ich „Liebesbrief“ höre?
- Welche Erfahrung habe ich/haben wir damit gemacht?
- Was motiviert uns, weiter zu machen?
- An welche positiven Erfahrungen erinnere ich mich?
Der kurze Austausch in der großen Runde füllte eine riesige Schatzkiste!
Hier einige Perlen daraus:
- Ich schreibe einen Liebesbrief (und nicht, wie wir so oft sagen, einen Dialog)
- ich nehme mir Zeit für mich und für dich;
- wenn ich meine Gefühle erkenne, werde ich klarer für mich und für dich;
- ich werde angenommen, auch wenn ich mich selber nicht annehmen kann;
- ich werde sensibler;
- beim Lesen werden die Worte des Partners verbindlicher als wenn ich sie nur höre;
- Regelmäßigkeit schenkt Leichtigkeit;
- Vereinbarung ist wichtig, weil viel Gewinn mit wenig Energie;
- Freude an Wertschätzung;
- Zeit zum Genießen;
- Lebendigkeit durch Überraschendes;
- es ist befreiend, den Partner liebevoll in den Blick zu nehmen und festzustellen, dass zwei ganz unterschiedliche Menschen sich zu einem Ganzen fügen;
- jahrelange Erfahrung zeigt, dass es das Mittel ist, uns nicht zu verlieren, immer wieder neu anzuknüpfen, uns wieder zu öffnen, uns wieder zu finden, um auf den Weg zurück zu kommen, für den wir uns für unser gemeinsames Leben entschieden haben
- gibt letztlich tiefe Sicherheit, Zufriedenheit und Dankbarkeit
- ich werde mit meiner ureigenen Sicht angenommen
- wir kommen einander näher, auch wenn wir nicht einer Meinung sind.
Die anschließende Dialogfrage lautete: Wir haben unsere Erfahrung mit dem Liebesbrief neu angeschaut. Was lebt jetzt in mir?
Beim Austausch stellte sich eine Leichtigkeit, eine Heiterkeit, ein Erfülltsein ein, wie wir es selten erlebt haben. Es hat so gut getan, uns zu erinnern!
Am Tag danach läuft dies alles noch mal vor meinem (Karl) geistigen Auge ab, und….
Ich sitze vor meinem Dialogheft, habe „den Griffel gespitzt“ und möchte den Stift laufen lassen. Einen Moment noch halte ich inne und stelle mir vor meinem geistigen Auge den Menschen vor, an den ich diese Zeilen richten werde: es ist der mir liebste Mensch, mit dem ich Freud und Leid teile, für den ich mich entschieden habe und den Gott mir zur Seite gestellt hat. Mir wird warm ums Herz und es wird mir bewusst, dass ich meiner Frau einen Liebesbrief schreiben werde. Diesem Menschen nun zu Beginn eine Wertschätzung zu schreiben fällt mir nicht mehr schwer. Du bist liebenswert, ich möchte mit dir weiter leben, du lebst an meiner Seite: wenn ich mit offenen Augen durch das Leben gehe, gibt es immer etwas, wofür ich dich jetzt gerade schätze.
Das Wunderbare am Liebesbrief ist, dass ich es dir nun auch schreibe. Sonst wäre es untergegangen und ich hätte eine Chance vertan, diese vertraute Nähe mit dir zu erfahren. Auch wenn ich zu Beginn des Schreibens schwere Gefühle habe und/oder das Thema mich nicht in den 7. Himmel versetzt, ändert diese Wertschätzung meine ganze Stimmung: ich schreibe meinem liebsten Menschen einen Brief, also einen Liebesbrief.
Spontan, beim weiteren Schreiben, beschuldige ich dich nicht, mache dich nicht verantwortlich für meine schweren Gefühle, dränge dich nicht zu einer Lösung.
Ich kann bei mir bleiben, mich dir offen legen und vertrauensvoll auf deine Annahme hoffen.
Der Liebesbrief ist wirklich DAS ME-Instrument und gibt uns als Paar eine Chance. Das ME-Wochenende hat uns dies als Geschenk mit auf den Weg gegeben: ich bin frei es anzunehmen oder in die Schublade zu vergraben!
Der Liebesbrief ist ein gewichtiger Schritt auf dem Weg der Verwirklichung unseres gemeinsamen Traumes.
Wir sind sehr froh, dass sich Trudi und Karl auf das Thema Liebesbrief eingelassen haben. Sie schrieben am Anfang ihres Beitrages eine „Herausforderung schlechthin.“ Wir denken, sie haben diese sehr gut gemeistert. Ganz herzlichen Dank!
Nun möchten wir dazu ermuntern, mit den nachfolgenden Fragen unser gutes und altbewährtes Instrument -Liebesbrief- wieder etwas aufzupolieren. G
Konstanze und Wieland
Dialogfragen zum Thema:
- Wir haben unsere Erfahrung mit dem Liebesbrief neu angeschaut. Was lebt jetzt in mir?
- Was lebt in mir, wenn du einen Dialog (Liebesbrief und Austausch) vorschlägst?
- Was lebt in mir, wenn ich dich zu einem Dialog einlade?
- Was lebt in mir, wenn keiner von uns den Dialog vorschlägt?
- Was schätze ich heute an dir? Wfim, wenn ich dir das schreibe?
- Was möchte ich dir heute mit Vertrauen und Offenheit mitteilen? Wfim?
- Mit welchem Blick schaue ich dich heute an und wfim, wenn ich dir das schreibe?
- Wann warst du heute die Nummer eins für mich? Wfim, wenn ich dir das schreibe?
- Wie kann ich dir heute Leben geben, wfim?
Titelbild: Gabi Hottinger