2014/4 ME Gemeinschaft

Welche Bedeutung hat für uns die Gemeinschaft?

  • Wir haben in unserem Wochenende tiefgreifende Erfahrungen gemacht.
  • Uns ist aufgegangen, dass der Liebesbrief mit dem Austausch der Gefühle unserer Beziehung eine neue Tiefe verleihen kann, u.a. auch durch die „neue“ Art des Zuhörens
  • Ein anderer, wohltuender Umgang miteinander wäre gut für uns
  • Wir haben eine Ahnung davon bekommen, dass unsere Grundbedürfnisse oft entscheidend sind für unser Handeln, und es also wichtig ist, sie zu erkennen
  • Wir haben die Erfahrung gemacht, dass die Teampaare und der Teampriester uns herausfordernde Impulse gegeben haben, ohne die wir etliche Themen nicht angesprochen hätten
  • ……

All diese Erfahrungen haben uns stark begeistert. Sie waren der Antrieb, an dieser Gemeinschaft mit zu bauen, denn wie und wo könnten wir im Alltag solche Impulse bekommen, wenn nicht Ehepaare und Priester sich zusammen tun und eine Gemeinschaft bilden, die dafür sorgt, dass WE gegeben werden, dass Nacharbeit mit den Paaren geschieht, die aus dem WE kommen und dass diese begleitet werden?

Eine ME-Gemeinschaft, die sich zum Ziel setzt, andere Paare

  • aufzunehmen
  • zu begleiten und
  • herauszufordern

ist von größter Wichtigkeit. Eine solche Gemeinschaft besteht aus Menschen, die vom gleichen Feuer beseelt sind. Zu einer solchen Gemeinschaft gehören wir.

Das Wachsen hängt von Impulsen und von liebevollen Herausforderungen ab.
Es ist ein heilbringender Kreislauf. Mit jedem Impuls kann ich / können wir wachsen und gleichzeitig wird die Gemeinschaft dadurch gestärkt. Wir wachsen und sie wächst mit jedem Liebesbrief. Mit Hilfe des Liebesbriefes kann die Zelle „Paar“ wachsen und diese bewirkt ein Wachsen der Gemeinschaft.

Die Gemeinschaft ist ein Unterwegs-sein

  • als Person
  • als Paar
  • als Team
  • als Gruppe.

Gemeinschaft besteht aus lebendigen Zellen, ohne lebendige Zellen schrumpft sie. Menschen, die sich entscheiden mit zu wirken an dem Versuch, die Beziehung „Paar“ an die erste Stelle zu setzen, bilden unsere Gemeinschaft. Es entsteht wenig Gemeinschaft, wenn wir uns „nur bedienen“ lassen.

Wie erfahren wir Gemeinschaft?
Als wir uns mit Hermann trafen, um den Impuls für das Zeitungstreffen vorzubereiten, haben wir zuerst einen Liebesbrief geschrieben, ganz einfach mit der Frage: wie fühle ich mich jetzt?

Nach dem Austausch haben wir kurz Bilanz gezogen:
Hermann:

  • Hier kann ich etwas anderes leben. Das gibt mir starke Gefühle von Zufriedenheit und Freude.
  • Sofort nach meinem Eintreffen hatte ich einen Wortwechsel mit Trudi über den Sinn der Palmsonntagsliturgie. Trudi schrieb, dass sie meine Standfestigkeit geschätzt hat. Das macht mir bewusst, dass es nicht so wichtig ist, den anderen zu überzeugen, wohl aber, zu meiner eigenen Überzeugung zu stehen, anstatt mich ins Schweigen zurück zu ziehen.

Karl:

  • Das Wesentliche für mich ist die Begegnung mit dir. Die Aktivität, die Aufgabe ist der Rahmen, der diese Begegnung ermöglicht.
  • Es ist wichtig, meine Überzeugung zu sagen, ohne überzeugen zu wollen.
  • Von mir zu sprechen, mich zu öffnen, damit du weißt, wer ich jetzt bin, hat dich getroffen und uns Nähe gebracht.

Trudi:

  • in der Hektik dieses Tages hatte ich dich mit einem etwas zweifelhaften Kosenamen bedacht. Du hast dich getraut, deinen Ärger darüber auszudrücken. Das hat mir geholfen, mich zu hinterfragen und dich wieder liebevoll in den Blick zu nehmen.

Das Wort, das uns gut tut, können wir uns nicht selber sagen.
Unsere Erfahrung in der ME-Gemeinschaft ist

  • aufgenommen zu sein,
  • Zuhören zu erfahren,
  • aufbauendes Nachfragen,
  • herausgefordert und ermutigt zu werden,
  • Dankbarkeit für die Weggefährten.

Dies alles bekommen wir immer wieder geschenkt und genau so bieten wir dieses Geschenk allen anderen in der Gemeinschaft an.
Wir wünschen euch eine fruchtbare Auseinandersetzung mit dem Thema „Gemeinschaft“.

Liebe Grüße und herzlich Shalom, eure Trudi und Karl


Arbeitsfrage:
Was habe ich an unserem ME- Wochenende erfahren?

Dialogfragen zum Thema:
  • Was lebe ich, wenn ich den Begriff „Gemeinschaft“ höre?
  • Wie geht es mir, wenn ich zu einer Gemeinschaftsaktivität eingeladen werde?
  • Was bewegt mich, an einem Gemeinschaftstreffen teil zu nehmen?
  • Was haben wir beide im Laufe der Zeit von der ME-Gemeinschaft erhalten? Was haben wir gegeben? Worum haben wir gebeten? Wozu haben wir nein gesagt? Wfim?
  • Was bedeutet mir die ME-Gemeinschaft? Wfim?
  • Der Austausch mit den anderen, d.h. ihres Reichtums, ihrer Schwächen, ihrer Erfolge, ihres Neufanfangs gibt uns Nahrung. Wo haben wir solche Erfahrungen gemacht? Wfim?
  • Wie können wir an dieser Gemeinschaft bauen? Wfim?

Titelbild: Gabi Hottinger