Die Kirche feiert dieses Wochenende den Dreifaltigkeitssonntag. Im Matthäusevangelium (Mt 28,16-20) hören wir folgende Sätze: „In jener Zeit gingen die elf Jünger nach Galiläa auf den Berg, den Jesus ihnen genannt hatte. Und als sie Jesus sahen, fielen sie vor ihm nieder, einige aber hatten Zweifel. Da trat Jesus auf sie zu und sagte zu ihnen: Mir ist alle Vollmacht gegeben im Himmel und auf der Erde. Darum geht und macht alle Völker zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe. Und siehe, ich bin mit euch alle Tage bis zum Ende der Welt.“
Die Jünger erhalten direkt von Jesus ihren Auftrag zu taufen und seine Gebote zu befolgen. Dieser gilt heute als der Grundauftrag aller Christen. Sie sollen das, was sie vom Glauben und Jesu Botschaft begriffen haben, anderen weitersagen. Es bedeutet, dass sie sprachfähig sind und etwas von ihrem Feuer weitergeben.
Wir selber tun uns mit der Aufforderung andere zu taufen und zu lehren schwer. Dies ist heute eher theologisch ausgebildeten Personen vorbehalten. Uns stellt sich eher die Frage: Wofür brenne ich? Was ist mein Auftrag? Was ist der uns von Gott geschenkte Auftrag als Paar? Wovon möchte ich anderen gerne etwas weitersagen?
Wir laden Euch ein, Euch ein paar kurze Notizen zu diesen Fragen zu machen.
Im Rahmen des Zukunftsprozesses unserer Gemeinschaft beschäftigen wir uns gerade intensiv damit, wie wir unsere Botschaft anderen weitergeben können. Wir als Paare, Alleinstehende und Priester sind eingeladen, von unserer Begeisterung für ME anderen immer wieder zu erzählen und in ihnen ebenfalls ein Feuer zu entfachen. Wir sollen überlegen, für wen es gut wäre, auch mal am Einführungswochenende teilzunehmen. Wir dürfen uns überlegen, wie wir unsere Begeisterung in Worte bringen und Zeugnis geben können.
Ich, Silke, gehöre zu den Menschen, die leicht entzündlich sind. Ich lasse mich schnell von Ideen begeistern. Meine großen Leidenschaften sind nach der Liebe zu Rolf das Fahrradfahren, das Kerzenverzieren, das Fotografieren, die Musik, mein Glaube, das Kloster Sießen, die Freude an der Natur, Gemeinschaft leben und meine Arbeit als meine Berufung. Von diesen Themen kann ich stundenlang berichten. Ich verschone Euch an dieser Stelle mit einem Vortrag, warum das Kerzenverzieren das schönste Hobby der Welt ist.
Mir macht es aber sehr große Freude, viele der Dinge mit Rolf zu teilen und gemeinsam zu machen oder auch bei ME einzubringen. Ich finde es gut, wie ME mir den Rahmen bietet, alle meine Gaben der Gemeinschaft zur Verfügung stellen zu dürfen. Dies erfüllt mich mit Stolz und Dankbarkeit. Meine Erfahrungen aus der Beschäftigung mit dem konkreten Leben des Wortes Gottes hilft mir z.B. beim Schreiben dieser Impulse. Und mit meinen Kerzen kann ich vielen Menschen eine Freude machen.
Ich, Rolf, habe Ideale und Träume. Seit meiner Jugendzeit interessiere ich mich für die Schöpfung Gottes und frage mich, wie diese Schöpfung bewahrt werden kann. Auch deshalb habe ich Verfahrenstechnik studiert, um mich wissenschaftlich fundiert mit den technischen Möglichkeiten auseinandersetzen zu können, wie z. B. Energie erzeugt, Wasser gereinigt oder Waren umweltfreundlich produziert werden können.
Und ich träume von einer Welt, in der alle Menschen in Frieden miteinander leben. In meinem Leben habe ich schon viele Menschen aus den unterschiedlichsten Ländern kennengelernt. Und ich habe die Erfahrung gemacht, dass diese Menschen zwar unterschiedlich ticken, aber es immer Wege gibt gut miteinander auszukommen. Und wenn man sich die Mühe gibt, den anderen zu verstehen, kann man sogar viele interessante Dinge lernen, die einen selbst bereichern.
An ME schätze ich, dass es um ein gutes Miteinander in der Beziehung geht. Es geht zwar in erster Linie um das verstehen in der Ehe, aber das gelernte kann ich auch sehr gut übertragen auf das Miteinander mit den Nachbarn, Kollegen oder den Mitmenschen in der Kirchengemeinde. Und wenn ich von meinen Idealen und Träumen spreche oder schreibe, bin ich authentisch und kann mit Begeisterung überzeugen. Mit Silke zusammen begeistert es mich für eine gerechte und menschliche Welt einzustehen. Und es macht Spaß, wenn wir zusammen einen kleinen Beitrag dazu beisteuern können, indem wir uns in der Gemeinde und bei ME engagieren.
Wir laden Euch zum Austausch zu folgenden Fragen ein. Schaut auf Eure Notizen und wählt Beispiele aus.
- Wofür brenne ich? Was ist mein Auftrag? WFIM, wenn ich dir das schreibe?
- Was ist der uns von Gott geschenkte Auftrag als Paar? Wie hat sich unser Auftrag über die Jahre unserer Beziehung geändert? WFIM, wenn ich heute darauf schaue?
- Wie schaffe ich es, anderen von meiner Begeisterung für ME Zeugnis zu geben? WFIM, wenn ich anderen vom ME erzähle? WFIM, wenn ich dir das schreibe?
- Was hat mich im Evangelium angesprochen? Was möchte ich Dir mitteilen? Welche Gefühle und Assoziationen kommen in mir hoch? Beschreibe sie möglichst genau.
Herzliche Grüße aus Berlin-Spandau
Silke Bährens und Rolf Schudlich
Foto: © Silke Bährens