Annahme

An diesem Wochenende treffen sich Verantwortliche aus ganz Deutschland, der Schweiz und Ost-Belgien in Hünfeld. Das Thema bei diesem großen Verantwortlichentreffen  wird der Weg von der Ablehnung zur Annahme sein. Dabei geht es um die Person, die wir ablehnen, tolerieren oder annehmen. Es geht nicht um Meinungen oder Sachthemen.

Wir schauen auf uns persönlich, auf uns in unserer Beziehung und auch auf uns in unserer Gemeinschaft. Und euch Lieben alle laden wir herzlich ein, ebenfalls auf dieses Thema zu schauen und uns so in Hünfeld zu begleiten.

Welche Situationen fallen mir ein, in denen ich mich ablehne?
Berthold: Ich weiss, dass ich mich mehr bewegen sollte, aber ich tue es zu selten. Ich lehne meine Inkonsequenz ab. Diese Eigenschaft habe ich gut in meiner Abstellkammer versteckt.

Welche Situationen fallen mir ein, in denen ich dich ablehne?
Brigitte: Als wir am vergangenen Wochenende ein befreundetes Ehepaar im Auto mitnehmen wollten, war mir  wichtig, dass Bertholds Auto sauber von innen war. Berthold sah das nicht so. Also habe ich den Putzlappen genommen und das Auto sauber gemacht. Ich habe Berthold mit seiner Haltung in diesem Moment abgelehnt.

Wenn wir einander in der Haltung der Ablehnung begegnen, bewirkt das: Distanz, Unsicherheit, Ärger, Rückzug, Fremdheit und kann auf Dauer zu „verheirateten Junggesellen“ oder Trennung führen.

Es gibt verschiedene Hindernisse, die es uns schwer machen können, uns selbst oder dem Partner Annahme zu schenken.

  • Überhöhte Ansprüche und Erwartungen an uns selbst oder den Partner
  • Unsere eigenen Ziele, vielleicht auch der Wunsch nach Unabhängigkeit
  • Eine „dunkle Brille“, sodass wir nur das schwere / negative sehen
  • Eigene schmerzhafte Erfahrungen der Vergangenheit
  • Mangel an Vertrauen und Glauben
  • Ängste z.B. Angst, mich ändern zu müssen, Angst um mein Schaufenster oder vor dem Blick in meine Abstellkammer

Als Teilnehmer des ME-Wochenendes haben wir eine Möglichkeit kennengelernt, diese Hindernisse zu überwinden.  Es ist das „Zuhören mit dem Herzen“.

Diese Art der Annahme wird unterstützt indem wir:

  • Die Realität der Situation anerkennen
  • Uns einander zuwenden und auf Augenhöhe sind
  • Einander hören, sowohl auf der emotionalen Ebene als auch auf der Sachebene
  • Die eigenen Gefühle erkennen und sie bewusst beiseite stellen
  • uns auf das konzentrieren, was funktioniert, statt auf das, was nicht funktioniert

Wenn wir in dieser Weise Annahme erfahren, stärkt dies unser Selbstvertrauen und erlaubt uns, uns genauer anzusehen und wahrzunehmen. Die Annahme schafft Nähe, Verbundenheit, Intimität, sie ist Ausdruck unserer Verantwortung in der Beziehung und sie fördert ,das eigene Potential zu entfalten.

Wir laden euch nun zu folgenden Besinnungs- und Dialogfragen ein:
Besinnungsfragen:

  • In welchen Situationen fällt es mir schwer, mich anzunehmen? Was sind meine Hindernisse?
  • In welchen Situationen fällt es mir schwer, dich anzunehmen? Was sind meine Hindernisse?
  • In einer Situation, in der ich dich nur schwer annehmen konnte, wie habe ich mich gefühlt  und wie habe ich mich verhalten?

Dialogfrage:
Ich schaue auf eine Situation, in der es mir schwer fiel dich anzunehmen. Welche Gefühle haben mich in der Situation bewegt? Welchen Schritt möchte ich tun, um dich anzunehmen? Wfim, wenn ich dir das schreibe?

Wir wünschen euch einen guten Austausch und eine gute Zeit miteinander.

Mit herzlichen Grüßen und herzlichem Shalom
Brigitte und Berthold