Inzwischen haben wir unseren ersten Sommer im neuen Haus verbracht. Unser Garten ist angelegt. Eigentlich ist es mehr ein Park geworden. Wir fühlen uns pudelwohl hier. Es ist ein Traum. Unser Grundstück besteht zum großen Teil aus Rasenflächen. Lange haben wir überlegt, ob wir uns einen Aufsitzrasenmäher oder einen Mähroboter anschaffen sollen. So verlockend die Aussicht auch war, mit den Enkeln auf einem Aufsitzrasenmäher durch unseren Garten zu fahren, am Ende haben wir uns dann doch für einen Roboter entschieden. Der freundliche Mann, der diesen in unserem Garten stundenlang installiert hat, erklärte uns am Ende des Tages, wie wir ihn über unser Handy steuern und programmieren können. Er erklärte, dass unser Robby von nun an sieben Tage die Woche – auch an Sonn- und Feiertagen für uns arbeiten wird.
Er stellte die Anfangszeit auf 10.00 Uhr und den Feierabend für unseren fleißigen Helfer auf 21.00 Uhr ein. Sofort bekam ich (Brigitte) ein schlechtes Gewissen und sagte: „Ohje, der arme Robby. Das sind aber krasse Arbeitszeiten! Sie meinen, der arbeitet jetzt jeden Tag elf Stunden für uns?“ Erstaunt schaute er mich an und meinte: „Nein. Der macht ja zwischendurch immer Pausen und lädt sich wieder auf. So lange an einem Stück kann der nicht arbeiten. Zwischendurch muss er an die Steckdose und seinen Akku wieder aufladen. Eine Stunde mäht er – eine Stunde lädt er.“
Ich liebe diese Situationen, in denen mir ein Sachverhalt erklärt wird und ich diesen sofort auf mein Leben beziehen kann. Sogleich fragte ich mich, wie es mit meiner Work-Life-Balance aussieht. Obwohl wir beide jetzt Rentner sind, ist jeder Tag getaktet, gibt es Verpflichtungen und während Hans-Dieter sich seine Auszeiten auf dem Sofa einfach nimmt und abends lange vor mir ins Bett geht, laufe ich weiter. Ich erledige noch dies, mache schnell noch jenes und bereite schon mal vor. Was auch immer. Zu tun gibt es genug. Da kommt jetzt ein Roboter ins Haus und erinnert mich daran, dass ich mal das Autogene Training, die Progressive Muskelentspannung und diverse andere Arten von Entspannungstechniken erlernt habe, um meine Akkus wieder aufzuladen. Alles in den Hintergrund gerückt. Und das Wichtigste von allem, was mir wieder aus dem Blick gekommen ist, ist die Kunst „Nein“ zu sagen.
Wir möchten euch einladen, eure Gedanken zum Thema: „Wie lade ich meine Akkus wieder auf?“ – oder auf neudeutsch: „Wie steht es mit meiner Work-Life-Balance?“ zu machen. Dazu könnt ihr folgende Dialogfragen nutzen:
- Acht Stunden arbeiten – acht Stunden Freizeit – acht Stunden schlafen. Lebe ich diese gesunde Form den Tag zu verbringen? Wfim, wenn ich darüber nachdenke?
- Mein Akku ist leer! Wie kann ich ihn wieder aufladen? Wfim, wenn ich über verschiedene Möglichkeiten schreibe?
- Wie kann ich dafür sorgen, dass ich täglich Zeit für mich habe, um in meiner Kraft zu bleiben? Welche Gefühle begleiten mich dabei?
Wir wünschen euch einen entspannten Austausch
Brigitte und Hans-Dieter
Foto: © Brigitte & Hans-Dieter