Schneesturm

Donnerstagnachmittag – wir schreiben den Impuls fürs Wochenende.

Draußen tobt ein richtiger Schneesturm: Alle Fenster sind mit Eisflocken zugeweht – das ist sehr ungewöhnlich bei uns. Der neue Herrnhuter-Stern schlägt gegen die Scheibe und dreht sich im Wind. Der Postbote hat gerade sein Auto rückwärts die Straße hinuntergleiten lassen – vorwärts ging gar nichts außer durchdrehenden Reifen.

Das überlagert alle Themen, die uns durch den Kopf gehen. Wir sind zu zweit zu Hause und freuen uns an unserem sicheren und gemütlichen Zuhause. Es ist warm (mit Kamin wäre es schöner!), es ist trocken, wir haben noch die Weihnachtskrippe stehen und die Weihnachtsdeko an den Fenstern hängen.

Da alle Termine ausfallen, werden wir diesen Nachmittag, der uns unerwartet freie Zeit geschenkt hat, nutzen, um im Dialog der Frage nachzugehen:
Was gefällt mir besonders gut an unserem Zuhause? Wenn ich auf unser Zuhause schaue: Wofür möchte ich Dir danken?Wfim, wenn mir das bewusst wird?

Ich, Marianne, schätze und liebe unser gemütliches Zuhause sehr. Und heute wird mir besonders bewusst, wie selbstverständlich Paul an diesen Tagen den „Außendienst“ übernimmt: Schnee räumen, alles vom Wind Verwehte wieder einsammeln. Aber auch an anderen Tagen bin ich sehr dankbar für die geteilte Hausarbeit (wir haben eine gute Arbeitsteilung 😊) und die gemeinsame Verantwortung für unser Heim. Da fühle ich mich nie im Stich gelassen, und das macht mich sehr dankbar.

Dankbar bin ich auch für alle gemeinsame Planung: Wie gestalten wir unsere Räume, was gefällt uns beiden gut? Wir haben gerade zwei „Kinderzimmer“ neu zu gestalten, und ich mag es, wenn wir zusammen überlegen, wie wir diese Räume nutzen und einrichten. Manchmal ist es mühsam, wenn wir sehr unterschiedliche Vorstellungen haben, und dann dauert es bis zu einer gemeinsamen Entscheidung. Trotzdem freue ich mich, dass Paul diese Überlegungen mit mir teilt.

Ich, Paul, bin unruhig bei solchem Wetter, denn ich sehe mich in der Verantwortung ´für Haus und Hof`: Schnee schaufeln, den Zugang zur Ferienwohnung freihalten, die Außenelektrik für die Lichterketten nochmals auf Wasserfestigkeit überprüfen, Dinge sichern, die durch den Garten geflogen sind … Ich bin nicht sofort im Modus, die herrlichen Schneeverwehungen und die weiße Landschaft zu genießen, solange ich Sorge habe, dass Schaden entstehen kann. Mich jetzt mit Marianne bewusst hinzusetzen und meine Gedanken und Gefühle zu sortieren, hilft mir, ruhiger zu werden und langsam die unerwartete Situation anzunehmen.

An unserem Zuhause gefallen mir die großzügige Aufteilung und die offenen, hellen Räume. Das tut mir gut, und ich fühle mich wohl damit. Besonders schätze ich unseren Wintergarten, der uns einen weiten Blick zum Siebengebirge hin ermöglicht. Und heute dürfen wir die weiße Landschaft genießen. Und noch etwas schätze ich an unserem Zuhause: Wir können ebenerdig komplett auf einer Etage leben, wenn wir es später wegen Krankheit oder Behinderung so brauchen werden. Das weckt Zuversicht in mir.

Wir sind uns sehr bewusst, dass dieses Wetter nicht für jeden gemütlich und schön ist. Umso wichtiger ist es uns, unsere Situation dankbar wahrzunehmen.

Dialogfrage:
Was gefällt mir besonders gut an unserem Zuhause? Wenn ich auf unser Zuhause schaue: Wofür möchte ich Dir danken? Was fühle ich, wenn mir das bewusst wird?

Wir wünschen euch ein gemütliches, gemeinsames Wochenende und grüßen euch mit einem herzlichen Shalom.

Marianne & Paul

Foto: © Marianne & Paul