In einer Meditation zum Sonnengruß heißt es: „Dann öffne ich die Augen und sehe das Licht des neuen Tages mit Staunen, als wenn ich es zum 1. Mal sehe!“
Ja, das ist es, die Augen öffnen, die Dinge, den Partner mit neuen Augen ansehen und Staunen!
Vor einigen Tagen waren wir auf dem Havel-Radweg unterwegs. Immer wieder gab es große und kleine Dinge, die uns zum Staunen brachten. Und wir haben an etlichen Orten auch wunderbare Kirchen entdeckt. Die Backsteingotik ist typisch für diese Gegend. Auf dem Bild ist das Kloster Lehnin zu sehen. Wir konnten dort übernachten und haben immer wieder staunend im Klosterhof gestanden, haben diese heilige Atmosphäre in uns aufgenommen.
Wieland: In meinem Dialog schrieb ich an Konstanze: Staunen gehört schon mit zu unserer Beziehung. Wir machen uns aufmerksam auf die großen und kleinen Dinge, über die wir staunen können.
Du gibst mir Anteil an Deiner Freude über:
-den Rosenstock, der in diesem Jahr besonders prächtig blüht,
-den grün leuchtenden Salamander in der Nachmittagssonne,
-die ganz unerwarteten und überraschenden Glückwünsche,
-…
Staunen bedeutet für mich auch, die Beziehung(en), die Dinge um mich, die ganze Schöpfung nicht als selbstverständlich nehmen.
Und im Staunen eröffnet sich dann die Quelle der Dankbarkeit.
Konstanze – In meinem Brief an Wieland schrieb ich: Ja, dieses Staunen-können bewahrt mich vor Missmut und Resignation. Dazu muss ich aber erstmal achtsam schauen. Ich mache mir bewusst, dass so vieles nicht selbstverständlich ist. Ich denke sofort an unseren Garten: die vielen verschiedenen Pflanzen, die Vogelstimmen, die Blüten, eine überwältigende Vielfalt, keines gleicht dem anderen.
Am Ende eines Tages staune ich auch manchmal, was ich alles geschafft habe. Auch dies nehme ich nicht als selbstverständlich.
Ich schaue auf unsere Beziehung. Ich staune über deine Annahme, dein Wohlwollen, deine Fürsorge für mich. Auch all dies ist für mich nicht selbstverständlich.
Nun haben wir für Euch wieder eine Besinnungsfrage und eine Dialogfrage!
Viel Freude und gute Begegnung!
BF: Ich sammle Erlebnisse, bzw. Situationen, in denen ich Staunen erlebt habe.
DF: Ich schaue auf eine Situation, in der ich vom Staunen zur Dankbarkeit gefunden habe! Wfim, wenn ich dir davon berichte?
Mit einem herzlichen Shalom
Konstanze und Wieland
Bild: © Konstanze & Wieland – Kloster Lehnin