Wir haben unsere täglichen Abläufe. Die sind eingespielt. Es läuft, ohne dass wir viel nachdenken müssen. Das ist gut so und das spart Energie. Auch unsere Rituale geben uns Stabilität und Sicherheit.
Und Ostern? Da lebt einer konsequent die Liebe, wird deshalb ans Kreuz geschlagen und stirbt. Nein, diese Konsequent ist deutlich „nicht wie immer“. Und dann bleibt dieser nicht bei den Toten, er kommt zu neuem Leben, das ist Auferstehung. Auch dies ist „nicht wie immer“.
Nach der Feier der Kar-und Ostertage haben wir eine echte Chance zum Aufbruch, zur Auferstehung, zum Aufstehen. Es ist eben „nicht wie immer“. Also lohnt es sich, mutig neue Schritte zu wagen.
Welche ist meine Auferstehungsgeschichte?
In diesem Jahr hat mich das Gedicht „Osterspaziergang“ von Johann Wolfgang von Goethe sehr angesprochen, besonders das Wort Hoffnungs-Glück!
„Vom Eise befreit sind Strom und Bäche,
Durch des Frühlings holden, belebenden Blick,
Im Tale grünet Hoffnungs-Glück“
Für mich, Konstanze, ist es wirklich ein Glück, dass es immer wieder Frühling wird, die Natur zeigt mir Auferstehung. Aus Verdorrtem wächst Leben…, dies erlebe ich hautnah in unserem Garten. Da stecke ich mit meiner Freude gern auch Wieland an.
Ich bin dankbar, dass ich glauben kann. Der Glaube gibt mir Hoffnung und ist wie ein Anker. Das Leben geht weiter, wenn auch nicht so wie ich es mir manchmal wünsche oder vorstelle, also „nicht wie immer“, aber es geht weiter.
Für mich, Wieland, war heute Morgen wie eine Auferstehung. Das gestrige lange, intensive und anstrengende Arbeitstreffen steckte mir noch in den Knochen. Ich wollte meine Augen nicht aufmachen und aufstehen schon gar nicht. Dann habe ich mir einen Ruck gegeben und habe mich mit Konstanze zum „Sonnengruß“ getroffen. Ein indischer Jesuiten-Pater hat dazu einen wunderbaren, meditativen Text geschaffen.
Diese Stelle hat mich heute besonders angesprochen, es war „nicht wie immer“
AUFSTEHEN
Getragen von diesem Grund, wende ich mich ganz den Menschen zu.
Ich wende mich den Menschen zu
mit meinen vitalen Kräften,
mit meinem Fühlen,
mit meinem Sprechen,
mit meinen Hören,
mit meinem Atmen und Riechen,
mit meinem Sehen!
Möge das göttliche Licht in mir aufleuchten und mich verwandeln.
Am Ende haben wir uns zugesprochen:
„Das Göttliche in mir grüßt das Göttliche in dir. NAMASTE!“
Ein Gefühl von Wärme und Dankbarkeit durchströmte mich da sehr kräftig.
Dialogfrage:
Ich denke an eine persönliche Auferstehungsgeschichte? Wfim, wenn ich dir dies mitteile?
Mit einem herzlichen Gruß und SHALOM
Konstanze und Wieland