Elemente des Dialoges
Einen Liebesbrief schreiben.
- Der Brief, den du schreibst, soll von dir sprechen und nicht so sehr über das Thema.
- Beschreibe, wer du bist und was du fühlst – schreibe keinen Bericht über das, was du denkst.
- Schreibe in einem normalen Umgangston und halte dir die Person vor Augen, an und für die du schreibst.
- Unterscheide zwischen deinen Gefühlen und deinen Meinungen.
- Beschreibe deine Gefühle möglichst klar und anschaulich.
- Schreibe ehrlich, aber gleichzeitig mit viel Zärtlichkeit.
- Benütze deinen Brief nicht, um deinen Ehepartner zu beschuldigen, und auch nicht, um ihm/ihr zu sagen, wie sehr du dir wünscht, dass er/sie sich ändert.
- Beim Schreiben beachte folgende Punkte:
- Dein Partner ist nicht verantwortlich für deine Gefühle.
- Mache deinem Partner keine Vorwürfe.
- Du musst deine Gefühle nicht rechtfertigen und nicht begründen.
- Versuche nicht deinen Partner zu beeinflussen oder zu ändern.
- Verwende den Liebesbrief nicht zur Problemlösung.
- Vermeide es, deinem Partner nur gefallen zu wollen.
- Vermeide es, den Liebesbrief zur Selbstanklage zu machen.
Die Hefte aufmerksam und liebevoll austauschen.
- Den Brief wie ein Geschenk übergeben und entgegennehmen, ohne dich zu verteidigen und etwas hinzuzufügen wie z. B. „Es ist nicht viel, aber ….”
- Lies den Brief zweimal – einmal um ihn zu verstehen und ein zweites Mal, um die Person zu entdecken, die hinter dem Geschriebenen steht.
- Kritisiere oder korrigiere nicht.
Der mündliche Austausch – mündliche Dialog
- Zu Beginn entscheidet miteinander, wer zuerst austauscht und wer zuhört und welches Gefühl bzw. welche Erfahrung der Schwer-punkt eures mündlichen Austausches sein soll. Es empfiehlt sich, mit dem Brief zu beginnen, in dem das stärkste Gefühl auftaucht. Geht erst dann zum zweiten Brief über.
- Verlange keine Rechtfertigung für das, was dein Ehepartner geschrieben hat. Stelle keine Frage wie: ”Warum fühlst du dich so?”, sondern frage z.B.: ”Kannst du mir das näher beschreiben, wie du das erlebst?” (Der andere soll sich nicht rechtfertigen müssen, sondern Du willst ihn besser verstehen!).
- Bei der Antwort beschreibe so klar und vollständig wie möglich, wer du bist, der du hinter diesem Gefühl stehst.
- Aneinander interessiert sein und nach-fragen; helfen, dass der/die andere sich klarer aussagen kann.
- Vermeide es, auf die Aussagen zu rea-gieren und über das Thema zu diskutieren. Beschränkt euch auf das Annehmen und darauf, sich von der /dem anderen (der austauscht) berühren zu lassen; von dem, was sie/er erlebt.
- Nütze alle deine Sinne (dein ganzes Wesen), um dich von dem, was mitgeteilt wird, ganz berühren zu lassen und einander näher zu kommen.
- Wenn der Austausch in eine Diskussion ausartet, kehrt zum Zuhören mit dem Herzen zurück oder entscheidet euch, die Bücher und damit den Dialog zu schließen.
- Begrenzt die Zeit für den Austausch. Die Regel 10 Minuten schreiben/10 Minuten mündlicher Austausch als Faustregel ist hilfreich. Oft ist das, was darüber geht, kontra-produktiv.
- Hilfreich für den mündlichen Austausch sind auch folgende Regeln:
- Beim Durchlesen des Liebesbriefes meines Partners markiere ich (z.B. mit einem Herz-chen) ein bis zwei Sätze, bei denen ich zu den dort beschriebenen Gefühlen zurückfragen möchte.
- Ich bedanke mich dann zuerst für die Wertschätzung, die ich am Anfang des Briefes meines Partners vorgefunden habe.
- Dann lese ich die von mir markierten Stellen dem Partner vor: „Du hast geschrieben: Mein Temperament…“
- Danach frage ich: „Kannst du mir dein Gefühl näher beschreiben (z.B. mit einem Vergleich oder Bild) oder „Welche Farbintensität hat dein Gefühl…?“
- Der Partner antwortet mit maximal 2-3 Sätzen.
- Ich wiederhole das, was er gesagt hat, um sicher zu sein, dass ich ihn richtig verstanden habe.
- Ich schließe den mündlichen Austausch mit einer Wertschätzung, z.B. mit dem Satz „Ich danke dir für deine Offenheit und dein Ver-trauen“ (oder anderes).
Diese Regeln helfen, die Kultur des mündlichen Austauschs zu verfeinern. Viele Paare machen die Erfahrung, dass es dann wesentlich weniger zu Diskussionen kommt, die ein ungutes Gefühl auslösen und die Freude am Dialog vermindern können. Diskussion gehört deshalb nicht zum Dialog dazu.
Fragen für einen intensiven Austausch
- Du hast geschrieben …
- Wie sind deine Gefühle dabei?
- Wie geht es Dir damit?
- Möchtest Du mir dazu noch etwas sagen?
- Wie hast Du das erlebt?
- Wie geht es Dir, wenn Du mir das schreibst?
- Wie ging es Dir beim Schreiben?
- Welches von den beschriebenen Gefühlen bewegt Dich am meisten?
- Was ist Dein stärkstes Gefühl?
- Kannst Du dieses Gefühl näher beschreiben?
- Hast Du einen Vergleich, ein Bild für dieses Gefühl?
- Kannst Du einen Klang, ein Symbol, eine Farbemit Deinem Gefühl verbinden?
- Wie stark ist dieses Gefühl auf einer Skala (1 wenig, 10 ganz stark)?
- In welche Gefühlsfamilie würdest Du das einordnen (Freude, Trauer, Angst, Ärger)?
- Welche anderen Gefühle sind noch mit dabei?
- Was bewirkt dieses Gefühl in Dir?
- Was löst es in dir aus?
- Welche körperlichen Empfindungen spürst Dubei diesem Gefühl?
- Was spürst Du dabei in deinem Körper?
- Was würdest Du spontan am liebsten tun?
- Was würdest Du am liebsten tun, wenn Du dieses Gefühl hast?
- Was fühlst Du dabei mir gegenüber?
- Welches Bedürfnis steht hinter deinem Ärger / Wut / Trauer?
- Wie geht es Dir jetzt, wenn Du mir davon erzählst?
- Wie geht es Dir, wenn wir jetzt über Dein Gefühl austauschen?
- Wie fühlst Du Dich jetzt, wenn ich Dich so frage?
- Was hindert Dich, mir mehr davon zu sagen?
- Was ist Dir noch wichtig, mir zu sagen?
- Willst Du noch etwas dazu sagen?
- Was könnte Dir helfen? *)
- Was würde Dir jetzt gut tun? *)
- Wie fühlst Du Dich nach diesem Austausch?
- Wie erging es Dir mit meinem Zuhören?
Von Gabi und Andreas Hottinger
*) Bei diesen Fragen beachten, dass Du nicht auf die Lösungsebene wechselst, statt beim Zuhören zu bleiben
Gebet und Dialog
Viele Paare beten vor und/oder nach dem Dialog und erfahren dadurch zusätzliche Kraft. Man kann zu Beginn Gottes heiligen Geist einladen, mit seiner Liebe dabei zu sein; und nach dem Dialog die Erfahrung des Austauschs vor Gott bringen. Vor allem, wenn es im Austausch einmal schwer war, tut es gut, dies miteinander vor Gott zu bringen: sich mit der erfahrenen Bedürftigkeit Gott hinzuhalten! Das kann entlastend sein (einem Dritten übergeben, was zwei nicht allein verstehen können!). Aber auch der Dank tut gut. Im Danken weitet sich das Herz und beim gemeinsamen Gebet gerät die Ehe ins Kraftfeld Gottes. Beim Beten wird die „eheliche Dreifaltigkeit“ spürbar: Frau und Mann und der Herr als Dritter im Bund.
Reise durch das ME-Wochenende
Der Europarat hat die Einführungen des Wochenendes vertieft und das erweiterte Europateam hat dazu Dialoggruppenabende zu jeder Einführung entworfen.
Lest bitte zuerst die Vorbermerkungen.
Dialogthemen
- Einführung BEGRÜSSUNG UND WILLKOMMEN HEISSEN
- Einführung MITTEILEN UNSERER GEFÜHLE
- Einführung BEGEGNUNG MIT SICH SELBST
- Einführung PHASEN EINER BEZIEHUNG
- Einführung ZUHÖREN – DER SCHLÜSSEL ZUR KOMMUNIKATION
- Einführung BEREICHE DER BEGEGNUNG
- Einführung UNSERE BEZIEHUNG IN FÜLLE LEBEN
- Einführung DAS VERTAUEN IM DIALOG RISKIEREN
- Einführung FRÜCHTE DES DIALOGS
- Einführung DIE EHE ALS SAKRAMENT
- Einführung UNSERER BEZIEHUNG DEN VORRANG GEBEN
- Einführung UNSEREN WEG FORTSETZEN
Themenvorschläge für die Dialoggruppe (DG)
- DG Traum und Wirklichkeit
- DG Unsere Verschiedenheit
- DG Unvollkommenheit
- DG Gemeinsam gut entscheiden
- DG Lieben ist eine Entscheidung
- DG Unserer Beziehung den Vorrang geben
- DG Als Erwachsene miteinander umgehen
- DG Umgang mit Macht
- DG Liebevolle Zärtlichkeit
- DG Kommunikation über Sexualität
- DG Gottes Sehnsucht für die Ehe
- DG Ihr sollt ein Segen sein
- DG Jesus bei Zachäus
- DG ME – eine prophetische Botschaft
- DG Der Wunsch Gottes für unser Leben
- DG Barmherzigkeit 1
DG Barmherzigkeit 2
DG Barmherzigkeit 3 - DG Dialog Lust oder Frust 1
DG Dialog Lust oder Frust 2 - DG Gib dein Feuer weiter 1
DG Gib dein Feuer weiter 2
DG Gib dein Feuer weiter 3
DG Gib dein Feuer weiter 4
DG Gib dein Feuer weiter 5 - DG Mitteilen unserer Gefühle
DG Meine Gefühle – deine Gefühle - DG Gesichter der Gemeinschaft 1
DG Gesichter der Gemeinschaft 2
DG Gesichter der Gemeinschaft 3
Dialog der Liebenden Aufmerksamkeit
Die kleinen Alltagsverletzungen und Lieblosigkeiten in der Beziehung:
Nicht der Rede wert !!?? – DIALOG DER LIEBENDEN AUFMERKSAMKEIT
90 Tage Dialogweg
Diese Broschüre ist für jene gedacht, die ein MARRIAGE ENCOUNTER-Wochenende erlebt haben. Sie soll die Teilnehmer ermutigen, den Dialog über einen längeren Zeitraum zu praktizieren.
Dialogreise (ME-Österreich)
dialogreisen.me wird geführt von einem engagierten ME-Paar aus Österreich, das ihn als Liebesdienst an der internationalen, deutschsprachigen ME-Gemeinde versteht.
Bildersuche von Google für die Dialog-Impulse aus Österreich